Vorab eine Information zur Klärung:
Gerade weil ich körper- und achtsamkeitsorientiert arbeite, gehört das Gespräch als wichtiger Bestandteil meiner Arbeit mit dazu. Vor allem wenn jemand das erste Mal zu mir kommt, ist die Einführung in die Arbeitsweise von grosser Wichtigkeit.
Was machst du so in deiner Arbeit?
Es zeigt sich immer wieder, dass es den Menschen überhaupt nicht klar ist, was ihnen in der Zusammenarbeit mit mir genau begegnen könnte.
Viele Leute sagen, sie würden sich bereits genug bewegen, sei es bei ihrer Arbeit oder in der Freizeit. Sie berichten davon, täglich zwei Stunden mit ihrem Hund draussen zu sein, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, genügend Bewegung mit ihren Kindern zu haben…
Wenn ich diese Menschen dann danach frage, wie ihr Bezug zum eigenen Körper ist kommen Aussagen wie: „Ich pflege meinen Körper“, „Ich gehe wöchentlich in’s Fitnesszenter“, „Ich treibe regelmässig Sport“, „Ich liebe meine Tattoos und Piercings“ etc.
Auf eine weitere Frage, wie denn ihre Beziehung zum eigenen Körper ist, wie sie den empfinden, kommen Rückmeldungen wie „Mein Körper ist halt einfach da“, „Der Körper ist Mittel zum Zweck“, „Der Körper ist doch nur eine Hülle und vergänglich“, „Ich mag meinen Körper nicht, der schmerzt dauernd“, „Ob ich den Körper im Alltag wahrnehme? Nein, nur meinen Kopf, der ist wichtig zum Nachdenken“ u.ä.
Es wird bald klar, dass es sich in der Bewegungsarbeit, die ich anbiete, nicht primär um funktionale oder leistungsorienteierte Bewegung handelt. Wir sprechen hier von erspürender Bewegung. Das heisst, während dem Ausführen einer Bewegung wird wahrgenommen, was die Bewegung mit einem macht.
Was bedeutet das jetzt…?
Das bedeutet, dass Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein ebenso zur Arbeit gehören und die Voraussetzung dafür sind, überhaupt selbstwirksam im Leben unterwegs sein zu können.
Nehme ich mich selbst nicht wahr oder bin ich mir nicht bewusst, wie mir geschieht oder wie ich auf meine Mitmenschen wirke, fehlt mir ein enormer Teil an Lebensqualität, weil ich nicht vermag, Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen!
Wie funktioniert das denn nun genau mit der erspürenden Bewegung??
Ich unterstütze meine Kundin oder meinen Kunden dabei, sich auf drei Ebenen wahrzunehmen und herauszufinden, was sich zeigt, wie sich etwas anfühlt oder wie etwas funktioniert.
Körperebene: Wie zeigen sich Beweglichkeit und Motorik? Gibt es Schmerzen oder Verspannungen bei einzelnen Bewegungen? Wie steht es um den Bewegungsradius? Welche Körperteile werden in die Bewegung miteinbezogen bzw. ausgelassen?
Emotionale Ebene: Fühle ich mich gehemmt oder frei beim bewegen? Welche Gefühle klingen beim der Ausführung der Bewegung an? Ist es durch die Bewegung möglich, Gefühle über den Körper in Ausdruck zu bringen? Wie ist der Antrieb der Bewegung, z.B. zaghaft, direkt, kraftvoll etc.?
Gedankenebene: Welche Gedanken zeigen sich? Werte ich mich oder die Situation ab („Das sieht bestimmt voll doof aus was ich tue“. „Ich komme mir vor wie im Kindergarten oder in der Turnstunde“. „Bestimmt muss ich jetzt dies oder jenes tun….“). Kommen Erinnerungen an frühere Zeiten oder an bestimmte Begebenheiten auf? Sind überhaupt Gedanken da während des Bewegens oder ist es möglich, einen Moment Abstand von den Gedanken zu bekommen?
Es geht also vielmehr um die Qualität der Bewegungen, um das Bewegungsrepertoire, um den Bewegungsausdruck und um die Wirkung davon!
Kennen wir das nicht alle?
– Wir empfinden etwas im Körper oder fühlen ein bestimmtes Gefühl, können es aber irgendwie einfach nicht in Worte fassen.
– Gedanken hetzen uns oder legen uns lahm, das ist verbal manchmal kaum in Ausdruck zu bringen.
Und da kommen nun der Körper und die Bewegung ins Spiel!
Ich bin immer wieder tief berührt zu sehen und erleben was es ausmacht, wenn sich ein Mensch über seinen Körper auszudrücken vermag. Wenn Menschen durch den Raum gehend ihr Lebenstempo in Ausdruck bringen und erst dabei merken, dass sie kaum atmen, hoch angespannt sind dabei und mit einem Röhrenblick unterwegs sind und sich selbst überhaupt nich spüren.
Oder wenn Menschen davon berichten, was sie als nächstes zu tun gedenken und dann meiner Einladung folgen, dies in einer Art Spiel schon mal auszuprobieren. Plötzlich geht gar nichts mehr!! Was man sich in seinen Gedanken zurecht gerückt hat, kann im Körper nicht mal im geschützten Rahmen eines begleiteten Settings z.B. in eine Vorwärtsbewegung gebracht werden. Und nun?
Über den Körper zeigen sich die Blockaden, welche uns völlig unbewusst sind. Wir denken gar nicht daran oder glauben, wenn es darauf ankommt, diese Blockaden dann schon bewältigen zu können. Hier wird die Arbeit äusserst konkret und handfest.
So gibt es ganz viele Beispiele, wie wir über bewusstes, erspürendes Bewegen Zugang zu tief verdrängten Gefühlen oder Erlebnissen bekommen können. Das ist so unglaublich entlastend!!
Was sich zeigt und an’s Licht kommt, kann endlich be- oder verarbeitet werden; der Mensch gewinnt seine Selbstwirksamkeit zurück und kann das eigene Leben leichter gestalten!
Tipp: Legen Sie eine ansprechende Musik auf und beginnen Sie zur Musik zu tanzen oder sich zu bewegen. Probieren Sie dabei aus wahrzunehmen, was Sie im Körper empfinden, welche Gefühle aufkommen und welche Gedanken im Kopf unterwegs sind. Viel Spass dabei!!
Wer mehr über das Thema und im besonderen über Tanztherapie erfahren will, lese folgenden Artikel
Und wenn Sie sich angesprochen fühlen und mehr über ihren Körper als Handwerkzeug erfahren möchten, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme per E-Mail oder Telefon