«Du musst dich halt einfach besser abgrenzen»!

Bestimmt kennst Du diesen Spruch… Irgendwie weisst Du, dass Du das tun solltest. Aber was das wirklich bedeutet, weißt Du gar nicht so genau…

Googelt man das Verb abgrenzen findet man beispielsweise bei Duden folgende Ausführung:

  1. von etwas durch eine Grenze abtrennen
  2. Etwas, sich durch genaue Bestimmung von etwas, jemandem trennen, absetzen
  3. Sich distanzieren, von jemandem, einer Sache absetzen

Das Sich abgrenzen hat für viele Menschen etwas sehr hartes, starres und endgültiges

Zuerst geht es aber noch darum, eine wichtige Unterscheidung zu machen zwischen:

  • äusseren Grenzen und
  • inneren Grenzen

Bei den äusseren Grenzen geht es um die physische Nähe – Distanz zwischen Personen, Lebewesen bzw. Dingen.

Beispiele:

  • Ich nehme lieber die Treppe statt den überfüllten Lift zu benützen.
  • Dieser Hund ist mir nicht geheuer, ich mache einen grossen Bogen um das Tier.
  • Ich fühle mich wohl in Wohnungen mit hohen Räumen etc.

Bei den inneren Grenzen handelt es sich mehr um emotionale und weniger greifbare Themen wie das Wahrnehmen Gefühle anderer, Überflutung von Negativschlagzeilen in den Medien, sich für seine Mitmenschen oder den Arbeitgeber verausgaben.

Beispiele:

  • Die heutige Teamsitzung hat mir die letzte Kraft geraubt, die Luft war zum Schneiden dick.
  • Das Leiden meiner an Brustkrebs erkrankten Kollegin macht mich ganz fertig.
  • Immer wieder sage ich JA zum Übernehmen von Aufgaben bei der Arbeit, obwohl ich eigentlich NEIN sagen will.
  • Jeden Abend treffe ich meinen neuen Freund, obwohl mir das eigentlich zu viel ist.

 Das Thema Abgrenzen oder Grenzen setzen hat mit den eigenen Bedürfnissen zu tun

  • Mit dem Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse
  • Mit dem ernst nehmen der eigenen Bedürfnisse und
  • Mit dem sich für seine eigenen Bedürfnisse einsetzen

Raum innerhalb und ausserhalb der Grenzen

Dieser Raum, der sich innerhalb und ausserhalb der gezogenen Grenzen befindet, spielt ebenso eine wichtige Rolle.
Ziehen wir keine Grenzen, zerfliesst alles in einander. Wie beim Säugling, der mit der Mutter symbiotisch verschmilzt und der noch keinerlei Empfinden für „ich“ und „du“ hat.

Nur ist es eben so, dass sich der Säugling in der Symbiose geborgen und sicher fühlt. Beim grösseren Kind und Erwachsenen treten dann aber beispielsweise Körperempfindungen auf von Enge, Kloss im Hals oder Stein im Magen. Diese Körperempfindungen nennt man somatische Marker, welche im Zusammenhang mit bedrohlichen und verunsichernden Gefühlen wie beispielsweise verschiedenen Ängsten stehen.

Beim ibp Institut bin ich auf einen Artikel von Mark Froesch-Baumann zum Grenzenziehen gestossen und habe einen für mich sehr wertvollen und treffenden Satz gefunden:

«An der Grenze zwischen dem Ich und einem Du entstehen Kontakt und Beziehung»

Also: je klarer die eigenen Bedürfnisse nach äusseren oder inneren Grenzen wahrgenommen werden, umso angstfreier, sicherer und klarer fühlen sich die Menschen im KONTAKT mit ihren Mitmenschen!

Willst Du noch mehr darüber erfahren, warum es wichtig ist, Dich besser abzugrenzen?? Das kannst Du hier nachlesen Warum es wichtig ist, sich abgrenzen zu können

Bis dahin alles Gute, Anneliese Balmer

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